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BigGrape – Krankheitsmonitoring im Weinberg

BigGrape ist ein vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen der Ausschreibung BigData, durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördertes Verbundsprojekt. Es setzt sich aus einem interdisziplinären Team zusammen: dem Julius-Kühn-Institut (Fachinstitut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Fachinstitut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau und Zentrale Datenverarbeitung), dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und –automatisierung IFF sowie der Lilienthal Digitaler-Weinbau GmbH. Zusätzliche werden von der Winzergenossenschaft Deutsches Weintor eG, den Rebenvermehrern Antes und Freytag sowie vom Weingut Lorenz Versuchsflächen zur Verfügung gestellt.
Im Fokus des Projektes mit dem Kürzel „BigGrape“ stehen die Rebkrankheiten Esca, Phytoplasmosen und Virosen. Diese verursachen Verluste im Ertrag und der Qualität und können zum Absterben der befallenen Reben führen. Bisher ist eine Behandlung dieser Krankheiten mit direkten Methoden nicht möglich, daher sind präventive (vorbeugende) Maßnahmen ausschlaggebend. Esca, Virosen und Phytoplasmosen sind pfropfübertragbar. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie mit dem Pflanzgut verbreitet werden, weshalb eine frühzeitige Diagnose besonders wichtig ist. Ziel des BigGrape-Projekts ist die Entwicklung von Methoden zum präsymptomatischen und spezifischen Nachweis dieser Rebkrankheiten als Grundlage für ein regionales Monitoring im Weinberg und die Entwicklung von Bekämpfungsstrategien.
Konkret werden in dem Projekt in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut IFF in Magdeburg Hyperspektralanalysen (Boden) im Freiland und Gewächshaus durchgeführt. Im Freiland sollen zusätzlich mit Hilfe der Lilienthal Digitaler-Weinbau GmbH Multispektraldaten aus der Luft erhoben werden. Geplant ist, diese Daten über mehrere Jahre in regelmäßigen Abständen während der Vegetationsperiode zu erheben.
Während das multispektrale Kamerasystem nur das visuelle Licht (VIS) sowie den Nahinfrarot-Bereich (NIR) aufnimmt, kann die hyperspektrale Bildverarbeitung das gesamte elektromagnetische Spektrum (UV-VIS-NIR) erfassen und verarbeiten. Ziel ist dabei, dass mögliche Unterschiede in den Spektraldaten Krankheiten erkennen lassen und charakteristische Veränderungen der Spektren eventuell den einzelnen Krankheiten zugeordnet werden können. Zusätzlich werden anhand ausgewählter nationaler und internationaler Rebsorten potentielle Unterschiede in deren Spektraldaten erfasst. Als Referenz dienen visuelle Bonituren, PCR-gestützte Verfahren und chemische Analysen, die mit den Daten der Hyper- bzw. Multispektralaufnahmen korreliert werden.
Dieses neuartige, nicht-invasive (zerstörungsfreie) Verfahren soll zum einen dem Weinbau eine Optimierung des Monitorings von Rebkrankheiten und zum anderen den Rebenvermehrern und –züchtern die Möglichkeiten der Selektion bieten. So könnten in der Vermehrung befallenen Pflanzen bereits frühzeitig aussortiert werden und für die Züchtung ergäbe sich ein neues Verfahren zur Charakterisierung genetischer Ressourcen (Resistenzquellen).


Verbundprojekt namens „Big Grape“

Archiv-Artikel (C) Morgenweb vom Samstag, den 10.09.2016

Hinter dem Drohneneinsatz im Weinberg steht ein Verbundprojekt mit dem Titel "Big Grape", das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gefördert wird. An diesem außergewöhnlichen Forschungsauftrag ist ein interdisziplinäres Team beteiligt: Neben dem Julius-Kühn-Forschungsinstitut für Kulturpflanzen und dem Fraunhofer-Institut sind vor Ort weitere Partner aus dem Weinbau im Boot. Darunter der Rebveredelungsbetrieb Antes in Heppenheim. Er stellt ausgesuchte Versuchsflächen zur Verfügung, die sich für das Projekt besonders eignen.

Ziel des "Big-Grape"-Projekts ist die Entwicklung von neuen Methoden zum Nachweis dieser Rebkrankheiten. Diese dienen dann als Grundlage für ein regionales Monitoring im Weinberg und die Entwicklung von individuellen Bekämpfungsstrategien. "Wir müssen auch wissen, ob ein Nachpflanzen am Standort sinnvoll ist", so Antes, dessen Betrieb schon häufiger an Forschungsprojekten beteiligt war

Das Projekt ist auf mindestens drei Jahre angelegt. In der ersten Etappe geht es hauptsächlich um die Grundlagenforschung. Danach sind unter anderem beispielhafte Anwendungen in den teilnehmenden Betrieben vorgesehen. Weitere Partner sind ein Rebveredler in Neustadt sowie zwei Weingüter in den Anbaugebieten Pfalz und Nahe. Neben einem ganz persönlichen Interesse am Thema steht für Reinhard Antes der konkrete Praxisbezug der interdisziplinären Zusammenarbeit im Vordergrund. tr

Samstag, 10.09.2016




Beispielbilder

wir werden hier von Zeit zu Zeit von dem Forschungsvorhaben berichten.

Link zum Phenobot

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