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Unterlagen-Sorten

Unterlagen-Sorten

Die wichtigsten Unterlagensorten

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Versuchsergebnisse

Versuchsergebnisse

Versuchsergebnisse der Züchter und unsere eigenen Ergebnisse aus Adaptionsanlagen
Adaption

Adaption

Erklärung des Begriffs "Adaption"

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Affinität

Affinität

Erklärung des Begriffs "Affinität"

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Fachbegriff Staunässe

Unterlagen sind unterschiedlich empfindlich gegen Staunässe im Frühjahr. Empfindliche Sorten reagieren mit Chlorose

Empfindlichkeit verschiedener Unterlagen gegen die Staunässe

wenig mäßig empfindlich
1103 P, Fercal SO4, 125AA, 8B 5BB, Börner, 140 Ru, 3309 C, 110 R, 420 A, 161-49 C, 41 B, 101-14, Rici, Cina

Fachbegriff Trockenresistenz

Die Trockenresistenz der Unterlage ist auf leichten, flachgründigen und Böden mit hohem Steinanteil wichtig. Insbesondere bekommt diese Eigenschaft durch die Klimaveränderung zunehmende Bedeutung und Wichtigkeit bei der Planung einer Neuanlage.

Trockentoleranz verschiedener Unterlagen:

 

hoch
mäßig
gering
110 R, 1103 P, 140 Ru,
5 BB, Börner
SO4, Fercal, 3309 C, 420 A, 125 AA Riparia, 101-14, 161-49 C, 41 B
 

 

Das Anpassungsvermögen der Unterlage an den Standort wird Adaption genannt. Sie beschreibt die Anpassungsfähingkeit der Edelreis-Unterlagenkombination an die Standortsbedingungen (Lage, Boden, Klima)
 
Wesentliche Faktoren die auf die Adaption Einfluß nehmen sind:
- Wuchskraft der Veredlung (ergibt sich aus der Wirkung des Bodens auf die Unterlage und das Edelreis)
- Bodenansprüche
- Winterfrosthärte
- Bewurzelungsvermögen
- Nährstoffaufnahmevermögen bzw. Aneignungsvermögen
- Salz- bzw. Chloridtoleranz
- Wasserhaushalt der Veredlung (Trockenheitsresistenz)
- Chloroseneigung (für das Gedeihen auf kalk- und feinerdereichen Böden bestimmend)
 

Fachbegriff Wüchsigkeit

Die Wuchsstärke der Unterlage muss von mehreren Seiten betrachtet werden. In erster Linie ist die Bodenart zu berücksichtigen. Für nährstoffreichere, tiefgründige Böden sind schwächer wachsende, für arme, skelettreiche (steinige) oder sandige Böden sind in der Regel stärker wüchsige Unterlagen zu verwenden. Für zur Verdichtung neigende Böden sollen immer mittelstark bis stark wachsende Unterlagen gewählt werden, da schwach wachsende Unterlagen verdichtete Böden nur unzureichend durchwurzeln können.

Wüchsigkeit verschiedener Unterlagen:

Sehr schwach                                       mittel                                                    sehr stark
Riparia
101-14
3309 C, 420 A, 161-49 C, Fercal, 5C, Binova, SO4, 41 B, Cina
5 BB, 8 B, 125 AA, 1103 P,
110 R, Rici
140 Ru

Fachbegriff Aktivkalk

 

Beim Kalkgehalt des Bodens muss man zwischen Gesamtkalkgehalt und Aktivkalkgehalt unterscheiden.
 
Der Gesamtkalk (entspricht dem Karbonatgehalt und wird als CaCO3 berechnet). Man versteht darunter den im Boden vorhandenen Kalk (CaCO3), welcher als Gesamtkalk in Prozent angegeben wird.
 
Der Aktivkalk ist der für die Rebe wirksame (aufnehmbare) Kalkanteil des Bodens in Prozent, d.h. der Anteil an Kalkteilchen unter 0,002 mm. Er wird bei der Bodenuntersuchung in drei Stufen angegeben (kA 2 = gering, kA 3 = mittel, kA 4 = hoch - wird aus dem CAL-Auszug durch pH-Messung bestimmt).
 
Die Aktivkalkverträglichkeit der Unterlage bietet ein genaueres Bild ihrer Kalkwiderstandsfähigkeit. Exakte Angaben sind schwierig, da eine Reihe von Wechselwirkungen zwischen Porenanteil, Tonanteil, Gesamtkalk, Aktivkalk, Wassergehalt, Bodenwärme und der Bodenluftzusammensetzung bestehen. Niedriger Gesamtkalkgehalt mit hohem Aktivkalkanteil führt eher zu Chlorose als hoher Gesamtkalkgehalt mit geringem Aktivkalkanteil. Ab 20 % Aktivkalk tritt meistens eine schädliche Beeinflussung des Wuchses durch Chlorose auf. Allerdings ist dies sehr abhängig von der Zusammensetzung und Struktur des Bodens. Es können hohe Gesamtkalkgehalte (50-60 %) mit geringem Aktivkalkanteil (12-15 %) auftreten.
 
 
Zusammenfassung der Unterlagen nach ihrer Kalkverträglichkeit
 
Kalk-Aktivität
Obere Grenzwerte
Gesamtkalk in %
Obere Grenzwerte - Aktivkalk in %
Unterlagen
gering
15 %
10 %
Riparia, 143 A
mittel
30 %
15 %
5C, Börner, 101- 14 MG, 3309 C, Rici, Cina
hoch
40 %
20 %
5BB, SO4, Binova, 8B, 125AA,  420 A, 161-49 C, 110 R, 1103 P
sehr hoch
60 - 70 %
über 20 %
41B, Fercal, 140 Ru, 420 A, 161-49 C

Fachbegriff Affinität

Die Affinität ist die Verträglichkeit zwischen Unterlage und Edelreis. Man unterscheidet zwischen:
 
- Veredlungsaffinität:
Dies ist die Verträglichkeit von Unterlage und Edelreis bei der Vermehrung in Bezug auf die Verwachsung der Veredlungspartner. Es ergeben sich unterschiedliche Verwachsungsergebnisse (Rebschulausbeute). Gute Verwachsungsergebnisse sind für den Rebvermehrer wichtig, entscheidend ist aber das Zusammenwirken der Veredlungspartner im Weingarten.
 
- Ertragsaffinität:
Darunter versteht man das Zusammenwirken von Unterlage und Edelreis in Hinblick auf Wuchs, Fruchtbarkeit, physiologische Reife der Trauben bzw. des Holzes, Ertragshöhe  sowie Beeinflussung von Most- und Weininhaltsstoffen und Lebensdauer des Rebstockes.
 
 
1103P1 Page 1
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(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC9023 PAULSEN 1103 Shoot tip 15781
VIVC9023 PAULSEN 1103 Mature leaf 163881
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof
110R Page 1
110R Page 2
(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC10065 RICHTER 110 Shoot tip 178031
VIVC10065 RICHTER 110 Mature leaf 17801
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweierhof
 
420A1 Page 1
420A1 Page 2
(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC7810 MILLARDET ET GRASSET 420 A Shoot tip 176541
VIVC7810 MILLARDET ET GRASSET 420 A Mature leaf 17652
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof
161 49 Page 1
161 49 Page 2
(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC3016 COUDERC 161 49 Shoot tip 6405
VIVC3016 COUDERC 161 49 Mature leaf 18942
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof
Sori Page 1
Sori Page 2
(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC11926 SORI Shoot tip 17880
VIVC11926 SORI Mature leaf 18187
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof
 

 

 

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(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
101 14 Triebspitze
VIVC7745 MILLARDET ET GRASSET 101 14 Mature leaf 17658
Foto: (C) JKI-Institut Geilweilerhof
3309 Page 1
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(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC3160 COUDERC 3309 Shoot tip 17615
VIVC3160 COUDERC 3309 Mature leaf 18952
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof

8B

8B Page 2

(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung

VIVC12326 TELEKI 8 B Shoot tip 17886

VIVC12326 TELEKI 8 B Mature leaf 17884

Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof

Boerner Page 1
Boerner Page 2
(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC1499 BOERNER Shoot tip 17597
VIVC1499 BOERNER Mature leaf 16561
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof

'Cina' ist eine von Carl Julius Bernhard Börner an der „Biologischen Reichsanstalt“ in Naumburg an der Saale in Deutschland gezüchtete Rebenunterlage zur biotechnischen Bekämpfung der Reblaus besonders auf mit Reblaus verseuchten Böden. Sie ist eine reblausresistente Unterlagensorte

Abstammung

'Cina' ist eine Kreuzung aus 'Kober 125 AA' × Vitis cinerea Arnold von Carl Julius Bernhard Börner.

Ampelografische Merkmale

  • Triebspitze: viniferaartig, halb offen bis offen, starke Wollbehaarung, mittlere Anthocyanfärbung
  • Ausgewachsenes Blatt: mittel bis groß, rund, kurze Zähne, Stielbucht offen, U-förmig, Blattadern haben eine sehr starke Borstenbehaarung, Blattoberseite glatt bis schwach blasig, Blattstiele mit sehr starker Borstenbehaarung
  • Triebe: sehr starke Borstenbehaarung, kantig
  • Blüte: weiblich

Eigenschaften – Verwendung

Die Unterlage 'Cina' eignet sich nicht für feuchte und gleichzeitig kalkhaltige Böden. Sie besitzt einerseits nur eine geringe bis mittlere Kalkverträglichkeit, andererseits aber eine hohe Trockenheits- und hohe Reblausresistenz gegen die Wurzel- und Blattreblaus.

Literatur

  • Alfons Schropp, Matthias Zink, Ann-Kristin Jung: Rici und Cina – Zwei neue reblausresistente Unterlagensorten für die Praxis. In: Deutsches Weinbau-Jahrbuch. Bd. 53, 2002, ISSN 0343-3714, S. 175–182.
  • Karl Bauer, Ferdinand Regner, Barbara Schildberger: Weinbau (= AV-Fachbuch.). 9., aktualisierte Auflage. Cadmos, Wien 2013, ISBN 978-3-7040-2284-4.

Weblinks

Rici Page 1

Rici Page 2

Quelle: DLR Rheinpfalz

 

Binova - Benannt nach dem Weinbaufachmann Binstadt, der diese natürliche Mutation der SO 4 in einem Weingarten fand. In Deutschland und Österreich häufig verwendet. Halbtief wurzelnd, starkwüchsig. Für viele verschiedene Böden geeignet, mittlere Trockenresistenz, gute Kalk-Verträglichkeit. Widerstandsfähig gegen Chlorose und besonders gut geeignet für blüteempfindliche Sorten.Mithilfe von Gentests ist sie derzeit (noch) nicht von der SO4 zu unterscheiden.

Binova Page 1

Binova Page 2

Quelle: DLR Rheinpfalz

 
Sortenbeschreibung durch den Züchter
Vinto Kl. 1 Gm Beschreibung Page 1
Vinto Kl. 1 Gm Beschreibung Page 2
125AA Page 1
125AA Page 2
(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC12344 KOBER 125 AA Shoot tip 17642
VIVC12344 KOBER 125 AA Mature leaf 16383
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof
SO4 Page 1
SO4 Page 2
(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC11473 SELEKTION OPPENHEIM 4 Shoot tip 17874
VIVC11473 SELEKTION OPPENHEIM 4 Mature leaf 17873
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof
5BB Page 1
5BB Page 2
(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC6313 KOBER 5 BB Shoot tip 17640
VIVC6313 KOBER 5 BB Mature leaf 16623
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof
 
Herkunft
    1. 1896 bezog der ungarischen Weingutsbesitzer Sigmund Teleki in Villány 22 Pfund Samen der Wildrebe Kalk-Rebe (Vitis berlandieri) vom französischen Rebschulisten Euryale Rességuier. Wegen der damaligen besonderen Quarantänebestimmungen war der Verkehr mit grünen oder verholzten Rebteilen wegen der Möglichkeit der weiteren Verbreitung der Reblaus (Viteus vitifoliae) verboten, daher bezog Teleki Rebsamen. Er pflanzte davon etwa 40.000 Sämlinge, aus denen verschiedene Populationen resultierten, die sowohl reine Berlandieri-Typen, Berlandieri × Riparia und Berlandieri × Rupestris-Typen waren.

      1904 beauftragte Franz Kober Sigmund Teleki, ihm von jeder ausgeprägten Type der Berlandieri × Riparia-Selektionen Triebe von einem ganzen Stock zu schicken.[3] Kober pflanzte die Reben in einem vom Ackerbauministerium gepachteten Grundstück am Nussberg in Wien aus.

      Franz Kober hat bei seiner Selektionsarbeit etwa 50 verschiedene Typen in vier verschiedene Gruppen mit Buchstabenkennzeichnung A, B, C und D vorgenommen:

      • A: Pflanzen mit bronzierter Triebspitze und mit rötlichen und behaarten Trieben.
      • B: Pflanzen mit bronzierter Triebspitze, mit rötlichen und glatten Trieben.
      • C: Pflanzen mit grüner Triebspitze, mit grünen, auf der Sonne zugewandten Seite leicht rötlichen und behaarten Trieben.
      • D: Pflanzen mit grüner Triebspitze, grünen, glatten Trieben und rötlich gefärbten Knoten.

      Aus rund 100 Pflanzen selektierte Kober die besonders robusten und wuchskräftigsten heraus, die er jeweils mit einem Doppelbuchstaben, welcher der Selektionsnummer nachgestellt wurde, kennzeichnete (z. B. '5 BB'). Bei der Selektion stellte sich der 5. Stock aus der von ihm mit BB bezeichneten Type als der beste für österreichische Standortsverhältnisse heraus. Er ließ diesen Stock in der städtischen Rebschule in Wiener Neustadt vermehren und trat 1920, als schon mehrere Katastraljoch 5-BB-Schnittrebweingärten im Ertrag standen, mit diesen Reben vor die Öffentlichkeit.[4]

      Es war das Verdienst von Franz Kober, dass er diese wertvolle Unterlagensorte rasch verbreitete. Verschwiegen hat er die Herkunft von Teleki. Er hat sie als Kober-Rebe bezeichnet, obwohl die grundlegende Selektion von Teleki gemacht wurde. Sie ist, laut Angabe von Andor Teleki, identisch mit der 'Teleki 5 A'. Einziger Unterschied bei der Streitfrage dürfe sein, dass '5 BB' nach Angabe von Kober nur von einem Stock vermehrte, während Teleki anfangs die 'Teleki 5 A' von drei gleichen Stöcken vermehrte. Die drei Stöcke stammten jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach von einem gemeinsamen Mutterstock.[5]

      Bei ihren Arbeiten haben sowohl Teleki und Kober den Fehler gemacht, sehr ähnliche Typen mit gleicher Nummernbezeichnung gemischt in Verkehr gebracht zu haben. So wurden in den Weinbauländern alsbald aus diesem Typengemisch Kober 5 BB eine Reihe von Selektionen hervorgebracht. Ferdinand Reckendorfer (Direktor der Weinbauschule Krems ) selektionierte aus der 'Kober 5 BB' die 'R 7', 'R 27', 'R 43' und die '8-35'. Carl Börner (Direktor der Biologischen Reichsanstalt in Naumburg an der Saale) selektionierte die '59 B', '64 B' und '68 B'. Diese Selektionen erreichten keine Bedeutung.

      Heute stehen in den Ländern verschiedene Klone der 'Kober 5 BB', welche durch eine phytosanitäre Kontrolle gegangen sind, zur Verfügung.

      Abstammung

      '5BB' ist eine Hybridrebe aus Vitis riparia × Vitis berlandieri-Selektion von Sigmund Teleki ('Teleki 5 A') in Villány und Selektion von Franz Kober in Klosterneuburg (Niederösterreich), der sie 1920 als 'Kober 5 BB' in den Verkehr brachte.

      Ampelografische Merkmale

      • Triebspitze: Ist halboffen bis offen, rötlichbraungrün bis bronziert mit schwachem weißwolligem Überzug, karminrötlich berandet.
      • Junge Blätter: Sind spinnwebartig behaart, kupferfarben, mit breitem Mittellappen.
      • Ausgewachsenes Blatt: Das Blatt ist groß und ungeteilt. Die Blattoberseite ist glänzend und die Blattrippen unterseits borstig, schwach wollig behaart und oft mit kleinen Borstenbüscheln in den Nervenwinkeln versehen. Der Blattrand ist breit gezähnt. Die Stielbucht ist U-förmig.
      • Ranken: Sind einfach gegabelt.
      • Blüte: Die Blütenstände sind klein. Je nach Selektion gibt es 5 BB mit männlichen oder weiblichen Scheinzwitterblüten. Der von Weiß selektionierte Klon – aus Selektionsmaterial welches nachweislich von der Originalrebe von Franz Kober stammt – hat männliche Scheinzwitterblüten.[6] Bei den Selektionen in Deutschland sind die Blüten mit weiblichen Scheinzwitterblüten besetzt.[7][8]
      • Trauben: Die Trauben sind bei den weiblich blühenden Selektionen klein mit runden, schwarzen Beeren.
      • Einjähriges Holz: Das einjährige Holz ist an den Knoten schwach behaart, fein gerippt, beige mit dunklere Knoten.

      Eigenschaften

      Die Widerstandsfähigkeit der 'Kober 5 BB' gegen die Wurzelläuse der Reblaus ist gut. Sie ist hoch anfällig gegen die Blattreblaus, was aber als Unterlagsrebe keine Rolle spielt, sondern nur bei der Vermehrung der Unterlagsreben. Die Sorte bringt bei der Vermehrung gute Anwuchsausbeuten in der Rebschule. An den Boden stellt sie geringe Ansprüche und besitzt eine gute Kalkverträglichkeit und verträgt auch Trockenheit gut. Sie besitzt eine große Bodenadaptionsbreite. Auf Grund dieser Eigenschaften wird sie auch als Universalunterlagsrebe bezeichnet. Sie toleriert bis zu 20 % freien Kalk (Aktivkalk) im Boden und ist besonders gut für durchlässige leichtere Böden geeignet.

      Bei Rotweinsorten kann Stiellähme und Beerenbotrytis gefördert werden. Die Unterlagsrebe besitzt ein kräftiges Wachstum, das auch bei den aufveredelten Edelsorten zu stärkerem Wuchs führt. Besonders auf sehr wüchsigen Bodenstandorten ist ein größerer Standraum für den Rebstock erforderlich. Bei blüteempfindlichen aufgepfropften Edelsorten (wie zum Beispiel: 'Riesling', 'Neuburger') kann es zu geringerem Fruchtansatz, durch verstärktes Verrieseln der Blüten, kommen. Staunässe verursacht chlorotische Blattsymptome bei der Edelsorte.

      Synonyme

      Weblinks

      Literatur

      • Karl Bauer, Ferdinand Regner, Barbara Schildberger: Weinbau (= AV-Fachbuch.). 9., aktualisierte Auflage. Cadmos, Wien 2013, ISBN 978-3-7040-2284-4.
      • Erwin Kadisch (Begründer): Weinbau (= Der Winzer. Bd. 1). Herausgegeben von Edgar Müller. 3., vollständig neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, 2008, ISBN 978-3-8001-1241-8.
      • Karl Müller (Hrsg.): Weinbau-Lexikon. Für Winzer, Weinhändler, Küfer und Gastwirte. Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin 1930.
      • Jancis Robinson: Das Oxford-Weinlexikon. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Hallwag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
      • Joachim Schmid, Frank Manty, Bettina Lindner: Geisenheimer Rebsorten und Klone (= Geisenheimer Berichte. 67). Forschungsanstalt Geisenheim – Fachgebiet Rebenzüchtung und Rebenveredlung, Geisenheim 2009, ISBN 978-3-934742-56-7.

      Einzelnachweise

    2. Karl Bauer, Ferdinand Regner, Barbara Schildberger: Weinbau. 9., aktualisierte Auflage. 2013, S. 116.
    3. Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Ernst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schumann: Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 3., vollständig neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4, S. 484.
    4. Karl Müller: Weinbau-Lexikon. 1930, S. 428.
    5. Andor Teleki: Der moderne Weinbau. Die Rekonstruktion der Weingärten. 3., vollständig umgearbeitete und bedeutend erweiterte Auflage. A. Hartleben, Wien u. a. 1927, S. 94–101.
    6. Andor Teleki: Der moderne Weinbau. Die Rekonstruktion der Weingärten. 3., vollständig umgearbeitete und bedeutend erweiterte Auflage. A. Hartleben, Wien u. a. 1927, S. 99.
    7. Johann Weiß, Christian Jaborek: Rebunterlagen, gestern – heute – morgen. 5 BB – 5 C – R 27 – Klone österreichischer Herkunft. Österreichischer Agrarverlag, Wien 1990.
    8. Joachim Schmid, Frank Manty, Bettina Lindner: Geisenheimer Rebsorten und Klone. 2009, S. 127.

D. P. Pongrácz: Rootstock for Grape-vines. David Philip Publisher, Cape Town u. a. 1983, ISBN 0-908396-67-8, S. 58–59, S. 102.

 

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(C) Hochschule Geisenheim, Inst. für Rebenzüchtung
 
VIVC12324 TELEKI 5 C Shoot tip 5891
VIVC12324 TELEKI 5 C Mature leaf 19559
Fotos: (C) JKI-Institut Geilweilerhof

 

Dr. Joachim Schmid, Frank Manty, Hochschule Geisenheim, Fachgebiet Rebenzüchtung und Rebenveredlung, 

Wir danken den beiden Autoren für das Einverständnis zur Veröffentlichung!

Die Einschleppung der Reblaus in der Mitte des 19ten Jahrhunderts brachte umwälzende Veränderungen für den europäischen Weinbau mit sich. Die Verwendung von Unterlagen ist nur eine davon, vielleicht aber die wichtigste. Der Gebrauch von Unterlagen war zwar schon den Römern bekannt, hatte aber bis dahin keine große praktische Rolle gespielt. Durch die breite Einführung von Pfropfreben zur Reblausbekämpfung war nun nicht mehr nur die Wahl der richtigen Ertragssorte für den jeweiligen Standort von Bedeutung, sondern auch die der passenden Unterlage. Bei der Planung einer Neuanlage steht die Frage der Rebsorte meist im Vordergrund. Diese Entscheidung ist zum einen abhängig vom bestehenden Sortiment des Winzers zum anderen aber auch von den erhofften Marktchancen. Diese Entscheidung ist ohne Zweifel wichtig für die Zukunft des weinbaulichen Unternehmens, doch leider werden sie allzu oft so kurzfristig getroffen, dass die ebenso wichtige Frage der zu wählenden Unterlage bestenfalls durch das noch vorhandene Angebot des Rebenveredlers beantwortet wird.

In den letzten Jahrzehnten wurden in Deutschland vornehmlich Unterlagsrebsorten verwendet, welche aus der Selektion von Kreuzungen der Berlandieri x Riparia Gruppe des ungarischen Rebenzüchters Sigmund Teleki abstammen (5 BB, 5 C, 125 AA, SO 4, 8 B). Die Unterlagsrebselektionen aus Frankreich oder Italien wurden für den deutschen Weinbau als zu schwach, zu empfindlich oder zu sehr reifeverzögernd bewertet und fanden kaum Beachtung. Allenfalls eine Sorte wie die 3309 Couderc fand vereinzelt sporadische Verwendung bei einigen wenigen Winzern für ganz spezielle Standortbedingungen bei besonderen Pfropfkombinationen. Deren Veredlungszahlen waren und sind jedoch in ihrer mengenmäßigen Bedeutung sehr gering.

Zur Wieder- und Neubelebung des Weinbaus im ‘Nachkriegsdeutschland’ stand vor allem die Produktivitätssteigerung im Vordergrund, für die sich im nachhinein betrachtet die Unterlagen der Berlandieri x Riparia Gruppe als durchaus gut geeignet erwiesen. Man sollte sich auch an dieser Stelle einmal bewusst vor Augen halten welche Situation damals besonders in den klassischen Weinbaulagen vorherrschte. Die Erträge waren z.T. schlecht bis gering, und Wein war sozusagen Mangelware. Eine Steigerung der Erträge bedeutete also gleichsam eine Steigerung des Wohlstandes und ist als eine natürliche und logische Entwicklung im Sinne eines Wirtschaftswunderdenkens zu betrachten.

Die 60er, 70er, 80er Jahre bis einschließlich heute brachten vor allem technische Erneuerungen im Weinbau und Keller, mit welchen neben der Steigerung der Produktivität auch eine Reduzierung der Produktionskosten bei einer gleichzeitigen Verbesserung der Wein- (Trauben-)qualität angestrebt wurden. Auch hierbei konnten sich die ‘herkömmlichen’ Unterlagssorten der Berlandieri x Riparia Gruppe bewähren, waren sie doch in der Lage sich einer einhergehenden weitläufigen Umstellung von einer intensiven auf eine in der Tendenz eher extensiveren Bewirtschaftungsweise gut anzupassen.

Seit dem Wegfall der Klassifizierungsverordnung für Unterlagsrebsorten im Jahr 2000 ist es in allen deutschen Weinbaugebieten möglich Pfropfreben unter Verwendung aller in der EU bei den nationalen Sortenämtern eingetragenen Unterlagssorten für die Anpflanzung zu verwenden.

Sehr schnell reagierte die Winzerschaft auf diese Eröffnung neuer Möglichkeiten. Nur zu gerne bringt man die Erfolge der französischen, italienischen und der Winzerkollegen der neuen Welt in Verbindung mit den dort verwendeten Unterlagssorten. Schlagworte wie „schwachwüchsig“, „reifefördernd“, „aromabildend“ und „trockenresistent“ werden mit einigen der in Südeuropa bzw. im südlichen Mittelmeerraum bevorzugt genutzten Unterlagssorten in Verbindung gebracht. Dies trifft für die dortigen Standortbedingungen und unter den dortigen weinbaukulturellen Maßnahmen sicherlich weitgehend zu. Die Frage, ob unter unseren Boden- und Klimabedingungen und den derzeitigen Kulturmethoden die positiven Eigenschaften dieser Unterlagssorten ebenso zum Vorschein treten, bleibt aber vorerst unbeantwortet.

Bis in die 50er und 60er Jahre war es in Deutschland durchaus üblich auch Unterlagssorten wie 101­14 Mgt, 161-49 C, 3309 C und Sori zu verwenden. Mit der Umstellung der Rebanlagen auf größere Zeilenbreiten und Stockabstände zugunsten der Mechanisierung haben diese Unterlagen jedoch dann gänzlich an Bedeutung verloren. Bedingt durch die höhere Einzelstockbelastung konnten diese Unterlagen den neuen Anforderungen, aufgrund eines in der Tendenz schwächeren Wuchsverhaltens nicht mehr gerecht werden. Auch die Einführung der Dauerbegrünung erforderte mehr und mehr die Verwendung von Unterlagssorten mit stärkeren Wuchseigenschaften. Die Reduktion des einstigen Unterlagensortimentes auf die heute gebräuchlichen Unterlagen geht nicht zuletzt auch auf die Änderungen in der Weinbautechnik zurück. Die deutschen Weinbaugebiete beherbergen eine Vielzahl unterschiedlicher Bodenarten bei gleichzeitig sehr heterogenen Standorteigenschaften. Schon aus dieser Sicht ist eine Öffnung der Wahlmöglichkeiten für die Unterlagssorten sehr zu begrüßen.

An die Unterlage werden heute wesentlich differenziertere Anforderungen gestellt als nur die als selbstverständlich angesehene Vermeidung von Schäden durch Reblausbefall. Ihre Wahl ist in erster Linie abhängig von der Reblausituation, der Bodenart (Wasserangebot, Nährstoffgehalt, Kalkgehalt), der Bewirtschaftungsform (Standraum, Anschnitt, Erziehungsart), der Form der Bodenbearbeitung, der Begrünung und der Ertragssorte. Alle Faktoren gemeinsam nehmen Einfluss auf die Wüchsigkeit der Anlage. Ein zu schwacher Wuchs führt zu einem ungünstigen Blatt – Frucht – Verhältnis und damit zu Qualitätseinbußen beim Erntegut. Zu starkwüchsige Anlagen führen bei blüteempfindlichen Sorten zum verrieseln, zu Verdichtungen in der Laubwand und damit zu einem erhöhten Infektionsrisiko für Pilzkrankheiten. Dazu kommt der erhöhte Arbeitsaufwand bei den Laubarbeiten. Die Unterlage ist so zu wählen, dass unter den gegebenen Voraussetzungen mit einer mittleren Wüchsigkeit zu rechnen ist. Dies sind die ersten Voraussetzungen für das erreichen einer guten Weinqualität bei ausgeglichenen Erträgen und einer langen Standzeit der Rebanlage.

Um bei der Aufklärung über die Bezeichnungen, Herkünfte und Eigenschaften dieser ‘neuen’ vornehmlich aus Frankreich und Italien stammenden ‘alten’ Unterlagssorten beizutragen, hat das Fachgebiet Rebenzüchtung und Rebenverdlung der Forschungsanstalt Geisenheim eine Auflistung der wichtigsten Unterlagsorten in Tabellenform erarbeitet.

Wir möchten an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, dass die Mehrzahl der in dieser Tabelle aufgeführten Beschreibungen der verschiedenen zur Verfügung stehenden Literatur entnommen sind (siehe Anhang) und sich demnach auf die Erfahrungen und Beobachtungen unserer ausländischen Kollegen beziehen, die sie mit den entsprechenden Unterlagssorten in den entsprechenden Anbaugebieten (z.B. 41 B in der Champagne) dokumentiert haben.

Die Eigenschaften z.B. einer Paulsen 1103, welche vorwiegend im südeuropäischen Raum unter eher ‘ariden’ klimatischen Bedingungen beobachtet und beschrieben wurden, lassen sich also nicht ohne weiteres auf unsere mitteleuropäischen Anbaugebiete übertragen.

Diese Tabelle soll also nur als eine reine Informationsquelle für diese Unterlagsrebsorten und nicht als Anbauleitfaden für unsere Regionen dienen.

Das Fachgebiet Rebenzüchtung ist sich durchaus darüber bewusst, dass auf dem Gebiet der Eignungsprüfung der genannten Unterlagen für unsere heimischen Regionen starker Handlungsbedarf besteht. Das Fachgebiet hat somit bereits ab dem Jahr 1994 damit begonnen in seine routinemäßigen Pflanzungen von ‘Versuchsanlagen zur Adaptionsprüfung von Unterlagsreben’ die verschiedenen französischen und italienischen Unterlagen mit einzubeziehen.

So konnten in den zahlreichen Anbaugebieten bei verschiedenen Winzern eine Vielzahl von Versuchsanlagen unter den ortsüblichen weinbaupraktischen Bewirtschaftungsbedingungen platziert werden.

In diesen Anlagen stehen neben den in Deutschland üblichen Sorten der Berlandieri x Riparia Gruppe (5 BB, 125 AA, 5 C, SO 4, 8 B) sowie der Unterlage Börner (Riparia x Cinerea) und einiger neuer Unterlagenzüchtungen aus Geisenheim,  eine große Zahl der in den Tabellen aufgeführten Sorten in der Vergleichstestung. Da die meisten bestehenden Versuchsanlagen sich noch im Jungpflanzenstadium befinden ist mit aussagekräftigen Versuchsergebnissen erst im Laufe der nächsten Jahre zu rechnen.

Literaturverzeichnis:

Ambrosi, Dettweiler-Münch, Rühl, Schmid, Schumann, 1998: Farbatlas Rebsorten, 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart, 320 S.

Galet, Pierre, 1988: Cépages et Vignobles de France, Tome I, Les Vignes Américaines, 2e Èdition, Imprimerie Déhan, Montpellier, 553 S.

May, Peter, 1994: Using Grapevine Rootstocks – The Australian Perspective. Winetitles, Adelaide, 62 S.

Manty, F., Ries, R., Schmid, J., 1999: Unterlagenselektion in Deutschland: Auch in Zukunft wichtig. Das deutsche Weinmagazin, Heft 11, S. 14 – 16

Pongrácz, D.P., 1983: Rootstocks for Grapevines, David Philip Publisher, Cape Town, 150 S.

Richtlinie 2002 /11/EG des Rates vom 14. Februar 2002 zur Änderung der Richtlinie 68/193 EWG über den Verkehr mit vegetativem Vermehrungsgut von Reben und zur Aufhebung der Richtlinie 74/649/EWG (Abl. L 53/20 vom 23.02.2002)

Schmid, J., Manty, F., Rühl, E. H., 1998: Welche Unterlage für welchen Standort? Das deutsche Weinmagazin, Heft 2, S. 26 – 30

Schumann, F., 1977: Unterlagenwahl für trockene Lagen und kalkreiche Böden. Weinwirtschaft 113, 395 - 396

Teleki, Andor, 1927: Der moderne Weinbau, Die Rekonstruktion der Weingärten, 3. Auflage, Hartleben’s Verlag, Wien und Leipzig, 124 S.

 

Tab. 1: Unterlagsrebsorten der Berlandieri x Riparia - Gruppe

Unterlags-

sorte

  Kreuzung  

Trocken-

toleranz

 

Chlorose-

festigkeit

 

Aktivkalk-

toleranz

 

Wuchs-

kraft

 

Bewurze-

lung

Vegetations

abschluss

 

Pfropf-

affinität

 
 Besondere Eigenschaften
 5 BB  

V. berlandieri

 x V. riparia

 

mittel

-

gut

 gut  ~ 20 %  stark  gut  

mittel

-

spät

 sehr gut   große Bodenadaptionsbreite, sensibel auf trockenen, flachgründigen, sehr warmen Böden, nicht geeignet für blühempfindliche Sorten auf fruchtbaren, triebigen Böden
 SO 4  

V. berlandieri

x V. riparia

 mittel  gut  ~ 20 %  mittel  

mittel

-

gut

 mittel   gut  fördert den Fruchtansatz bei gleichzeitig gezügelterem Triebwuchs, sensibel bei großen Pflanzabständen / hohen Stockbelastungen, hier oftmals zu schwach
 125 AA  

V. berlandieri

x V. riparia

 mittel  mittel  ~ 17%  

mittel

-

stark

 gut  mittel  sehr gut  für alle außer schwächere, flachgründige, verdichtete Böden, gut bei weiten Standräumen, gut bei blühempfindlichenSorten
 5 C  

V. berlandieri

 x V. riparia

 mittel  

gering

-

mittel
 ~ 17 %  

mittel

-

stark

 gut  

früh

-

mittel

 sehr gut  für leicht erwärmbare, tiefgründige, mittlere, leichte Böden, sensibel bei kühlen, nassen Böden (Chlorosegefahr z.B. mit  W. Burg.), gut bei blühempfindlichen Ertragssorten
 8 B  

V. berlandieri

 x V. riparia

 gut  gut  ~ 22 %  

mittel

-

stark

 mittel  

mittel

-

spät

 

mittel

-

gut

 gute Trockentoleranz, Kalkverträglichkeit gut auf trockenen und warmen Böden, auf sehr schweren Böden in den ersten Jahren nach der Pflanzung etwas verzögerter Wuchs
 Binova  

V. berlandieri

 x V. riparia

(SO 4-Mutation)

 mittel  gut  ~ 20 %  mittel  

mittel

-

gut

 

mittel

-

spät

 gut  große Bodenadaptionsbreite, gut in kalkreichen nicht zu schwachen Böden, gut für blühempfindliche Sorten, Wuchs etwas stärker als SO 4
 420 A  

V. berlandieri

 x V. riparia

 mittel  gut  ~ 20 %  

schwach

-

mitte
 

schlecht

-

mittel

 mittel  mittel  große Bodenadaptionsbreite bei guter Kalkverträglichkeit, gut auf fruchtbaren, tiefgründigen, wüchsigen Böden, neigt zu hohem Fruchtansatz in Junganlagen, Ausdünnen in ersten Ertragsjahren unbedingt empfohlen
 

161-49

 Couderc

 

V. berlandieri

 x V. riparia

 mittel  

gut

-

sehr gut

 ~ 25 %  

schwach

-

mittel

 gut  mittel  mittel  gut auf kalkreichen, humosen, fruchtbaren Böden, sensibel auf schweren, kompakten, tonigen Böden bei Trockenheit, Kompatibilitätsprobleme mit diversen Ertragssorten
 34 E.M.  

V. berlandieri

x V. riparia

 gut  gut  ~ 20 %  mittel  mittel  mittel  gut  gut auf leichten, flachgründigen, humosen Böden, sensibel bei steinigen, trockenen Verwitterungsböden und Mergeln
 R.S.B.1  

V. berlandieri

 x V. riparia

 gut  gut  ~ 20 %  stark  gut  

mittel

-

spät

 gut  große Bodenadaptionsbreite, gut für kalkreiche, auch trockene Böden, gute Standortanpassung bei schwierigen Bodenverhältnissen, Chlorosefestigkeit ähnlich 5 BB

 

Tab. 2: Unterlagsrebsorten der Berlandieri x Rupestris- bzw. Riparia x Rupestris - Gruppe

 Unterlags-

sorte

Kreuzung

Trocken-

toleranz

 
 

Chlorose-

festigkeit

Aktivkalk-

toleranz

 

Wuchs-

kraft

 

Bewurze-

lung

 
 

Vegetations

abschluss

Pfropf-

affinität

 
 Besondere Eigenschaften
 

Richter

110

 V. berlandieri x V. rupestris  mittel  mittel  ~ 17 %  sehr stark  gut  sehr spät  gut  sehr wüchsige Unterlage, fördert sowohl Fruchtansatz als auch Triebwüchsigkeit,  langer Vegetationszyklus, verzögert die Trauben- und Holzausreife, überwiegend im Mittelmeerraum angebaut
 

Richter

99

 V. berlandieri x V. rupestris  

gering

-

mittel

 mittel  ~ 17 %  stark  

mittel

-

gut

 spät  mittel  wüchsige Unterlage, fördert sowohl den Fruchtansatz als auch den Triebwuchs, langer Vegetationszyklus, verzögert die Trauben- und Holzausreife, überwiegend im Mittelmeerraum angebaut
 1103 Paulsen  V. berlandieri x V. rupestris  gut  mittel  ~ 18 %  stark  sehr gut  spät  sehr gut  gute Trockentoleranz, verträgt jedoch keine Staunässe, gut auf tiefgründigen, kalkreichen Tonböden, gute Kalkverträglichkeit auf schwachen, trockenen Böden, verzögert die Trauben- und Holzausreife, überwiegend im Mittelmeerraum angebaut
 

140

Ruggeri

 V. berlandieri x V. rupestris  

gut

-

sehr gut

 mittel  ~ 30 %  stark  gut  spät  

mäßig

-

mittel

 robuste Unterlage, geeignet für extrem trockene, sehr kalkreiche Böden (arides Klima), verzögert die Trauben- und Holzreife, Verbreitung überwiegend im südlichen Mittelmeerraum und in Nordafrika
 3.309 Couderc  

V. riparia x

V. rupestris

 

gering

-

mittel

 

gering

-

 mittel

 ~ 11 %  

schwach-

mittel

 mittel  

früh

-

mittel

 gut  fruchtbare, tiefgründige, (Verwitterungs-) Böden mit guter Humus- und ausgewogener Wasserversor-gung, sensibel auf trockenen, kalkhaltigen, ver-dichteten, staunassen Böden, gut f. blühempfindliche Sorten
 

101-14

Mgt

 

V. riparia x

V. rupestris

 

gering

-

mittel

 gering  ~ 9 %  schwach-mittel  mittel-gut  früh  gut für fruchtbare, tiefgründige, besonders tonige Böden mit guter Humus- und ausgewogener Wasserversorgung bei geringem Kalkgehalt, sensibel auf trockenen, kalkhaltigen, verdichteten und staunassen Böden, kürzerer Vegetationszyklus begünstigt frühere Trauben- und Holzausreife
 

Schwarz-

mann

 

V. riparia x

V. rupestris

 gut  

gering-

mittel

 ~ 10 %  stark  gut  mittel  gut  

gut für trockene, aride, kalkarme Böden,

auch für kalkarme Tonböden, sehr starker Wuchs auf fruchtbaren und tiefgründigen Böden, nicht geeignet für blühempfindliche Sorten auf fruchtbaren, triebigen Böden

 

Tab. 3: Unterlagsrebsorten anderer Kreuzungskombinationen

 Unterlags-

sorte

 Kreuzung

Trocken-

toleranz

 
 

Chlorose-

festigkeit

 

Aktivkalk-

toleranz

Wuchs-

kraft

 

Bewurze-

lung

 
 

Vegetations

abschluss

 

Pfropf-

affinität

 Besondere Eigenschaften
 Börner  

V. riparia x

V. cinerea

 gut  

gering

-

mittel

 

mittel

-

gut

 

mittel

-

stark

 

mittel

-

gut

 

früh

-

mittel

 sehr gut  gute Trockentoleranz auf leicht erwärmbaren, durchlässigen Verwitterungsböden, gute Kalkver-träglichkeit in trockenen Lagen, chloroseempfindlich auf schweren, staunassen, verdichteten, kalkhaltigen Ton- / Lehmböden, vollresistent gegen die Reblaus an Blatt und Wurzel aufgrund von Nekrosereaktion
 SORI  

V. solonis x

V. riparia

1 Geisenheim

 mittel  gut  ~ 15 %  mittel  gut  früh  gut  gut für wechselfeuchte, zu staunässe neigende Standorte mit schweren tonigen Böden, in tiefgründigen Böden tolerant gegen temporäre Trockenheit, Aktivkalktoleranz höher als bei 1616 C, gute Affinität mit verrieselungsempfindlichen Sorten, früher Vegetationsabschluß
 1616 Couderc  

V. solonis x

V. riparia

 mittel  gut  ~ 11 %  mittel  

mittel

-

gut

 

früh

-

mittel

 mittel  gut geeignet für feuchte Standorte, chlorosefest unter staunassen Bedingungen in kalkärmeren Böden, sensibel in Böden mit höheren freien Aktivkalk-gehalten (> 11 %),  nur mäßige Trockentoleranz, kürzerer Vegetationszyklus begünstigt frühere Trauben- und Holzausreife
 Riparia Gloire de Montpellier  V. riparia Selektion Montpellier  gering  gering  

~ 6 %

 

schwach-

mittel

 gut  früh  gut  gut für fruchtbare, tiefgründige, kalkarme und jungfräuliche Böden, trocken- und kalkempfindlich, schwachwüchsig, kürzerer Vegetationszyklus, begünstigt frühe Trauben- und Holzausreife
 Rupestris du Lot  

V. rupestris

Selektion

de Grasset

 gering

-

mittel

 mittel  ~ 14 %  stark  gut  sehr spät  gut  für fruchtbare, tiefgründige, (Verwitterungs-) Böden mit guter Humus- und ausgewogener Wasserver-sorgung, sensibel auf trockenen, verdichteten, staunassen Böden, sehr langer Vegetationszyklus, verzögert die Trauben- und Holzausreife, Verbreitung: südliches Mittelmeer
 Gravesac  

161-49 C x

3.309 C

 gut  mittel  ~ 20 %  

mittel

-

stark

 gut  mittel  

gut

 zeigte in der Vergangenheit gute Ergebnisse auf leicht sauren, sandig-kiesigen Böden, Aktivkalk-toleranz im mittlerten Bereich, Pfropfaffinität und Anwuchs vergleichbar mit SO 4

 

Tab. 4: Unterlagsrebsorten mit Vinifera - Erbgut

Unterlags-

sorte

 
 Kreuzung  

Trocken-

toleranz

 

Chlorose-

festigkeit

 

Aktivkalk-

toleranz

 

Wuchs-

kraft

 

Bewurze-

lung

 

Vegetations

abschluss

Pfropf-

affinität

 
 Besondere Eigenschaften
 

26 G

(Geisenheim 26)

 

V. riparia x

V. vinifera (Trollinger)

 

mittel

-

gut

 

mittel

-

gut

 ~ 18 %  stark  sehr gut  

früh

-

mittel

 sehr gut  sehr wüchsige, fruchtbare Unterlage, zeigt gute Affinität mit den meisten Ertragsrebsorten, große Adaptions-breite, gutes Bewurzelungsverhalten, guter Anwuchs, frühe Holzausreife, findet jedoch aufgrund bekannter Reblausempfindlichkeit in Europa kaum noch Verwendung
 41 B Mgt  

V. vinifera (Chasselas)

x

V. berlandieri

 mittel  

gut

-

sehr gut

 ~ 40 %  

mittel

-

stark

 

mittel

-

gut

 spät  

mittel

-

gut

 für den mitteleuropäischen Raum eine der Unterlagen mit der besten Aktivkalktoleranz, kann aber bei extrem feuchter Witterung auf staunassen, verdichteten Böden auch Wuchsdepressionen und Chlorosesymptome zeigen; nicht vollständig reblaustolerant, daher nur zu empfehlen für Standorte ohne (oder mit nur geringem) Reblausdruck
 333 E.M.  

V. vinifera (Cabernet- Sauvignon)

x

V. berlandieri

 mittel-gut  

gut

-

sehr gut

 ~ 40 %  stark  

mittel

-

gut

 mittel  

mittel

-

gut

 ursprünglich in Frankreich als Nachfolger für die 41 B gezüchtet, etwas bessere Chlorosefestigkeit und stärkere Wuchskraft als 41 B,  konnte sich allerdings nicht durchsetzen, da sie generell keine Vorteile zur 41 B brachte, wurde weiterhin als Kreuzungspartner (siehe ‘Fercal’) verwendet
Fercal  

V. berlandieri Colombard N°1A

x 333 E.M.

 

mittel

-

gut

 sehr gut  > 40 %  stark  

mittel

-

gut

 spät  

mittel

-

gut
 beste Unterlagsrebe für Kalkböden, Kalkverträglich-keit, Chlorosefestigkeit, Wuchskraft auf Kalkstand-orten besser als bei 41 B (Champagne), zeigt hier positive Qualitätsbeeinflussung (leicht erhöhte Mostgewichte und Mostsäurewerte - i.e. Champagne),

TAB 5: Neue Geisenheimer Unterlagen:

Beschreibung folgt noch von Libero und Vinto.

 

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