Quelle: ECHO-ONLINE 16.3.2013

Sogar Schweden wollen Reben

Weinbau – Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Meister besucht Heppenheimer Veredelungs-Firma Antes

Stippvisite: Der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Michael Meister (CDU) hat jetzt die Heppenheimer Firma Antes besucht. Das Bild zeigt Meister (links) mit Firmenchef Reinhard Antes und Seniorchef Vinzenz Antes. Foto: CDU

Bei einem Rundgang durch die Betriebsräume erklärte Firmenchef Reinhard Antes, dass seine Firma sich neben dem Weinanbau auch auf Rebveredelung spezialisiert hat. Den Betrieb haben er und sein Bruder Helmut 1994 von Vater Vinzenz übertragen bekommen. Obwohl sein Vater 83 Jahre alt sei, schaue dieser doch jeden Tag „nach dem Rechten“. Der frühere Vorsitzende des Weinbauverbands Hessische Bergstraße gehe nach wie vor in die Weinberge und schaue auch in der Betriebsstätte den Arbeitern über die Schulter.

Derzeit bewirtschaftet die Firma Antes als größter Weinbaubetrieb der Bergstraße etwa 43 Hektar Rebflächen. Die geernteten Trauben werden durch die Winzergenossenschaft, der Reinhard Antes als Vorsitzender vorsteht, zu Wein ausgebaut und vertrieben. Reinhard Antes ist dort in die Fußstapfen seines Vaters getreten, der ebenfalls Vorsitzender der mittlerweile 108 Jahre alten Winzergenossenschaft war. Als Vorsitzender wünscht er, dass an der Bergstraße eine bessere Vernetzung mit der Tourismusbranche erreicht wird. Er ist der Überzeugung, dass Tourismus und Wein zusammengehören. Laut Erhebungen und Erfahrungswerten in anderen Weinregionen werden pro Euro, der in einer Vinothek ausgeben wird, zehn weitere Euro in der Region bleiben.

Laut Antes sei dabei die Steiermark ein Vorbild, bei der ein Rädchen ins andere greift. „Bei uns ist das leider anders und verschiedene Institutionen arbeiten nebeneinander und zu wenig miteinander.“

Er weist darauf hin, dass alle davon profitieren, wenn man sich als ein großes Ganzes in der Region versteht. Die Touristen kämen nicht allein wegen der guten Gastronomie, einer Vinothek, eines Denkmals, eines Wanderwegs sondern wegen des interessanten „Gesamtpakets“ Hessische Bergstraße, zu dem jeder seinen Teil beitragen kann.

Bei der Rebveredelung arbeitet man sehr eng mit der Hochschule Geisenheim zusammen. Hier sei Gespür für den künftigen Pflanztrend der Rebsorten gefordert, denn Reben werden mit einem Vorlauf von etwa zwei Jahren veredelt und vorfinanziert. Seien diese aber am Ende nicht im Trend, sei ein Verkauf nicht mehr möglich. Stolz ist Antes darauf, dass er bisher immer den richtigen Trend erkannt hat und inzwischen in allen Anbaugebieten namhafte und hoch dekorierte Weingüter zu den Stammkunden zählen.

Die Firma verkauft die Rebsorten nicht nur in Deutschland, sondern sogar in Schweden, Dänemark und in den osteuropäischen Ländern wie zum Beispiel in die Ukraine. Derzeit beträgt der Exportanteil in 35 Länder cirka 34 Prozent. Während der Verkauf innerhalb der Europäischen Union reibungslos vonstatten geht, stehen einem Verkauf außerhalb der EU hohe bürokratische Hürden gegenüber, und ganze Ordner sind nötig, um alle Formalitäten zu erfüllen. Hier werde der Vorteil des EU-Binnenmarktes für ein mittelständiges Unternehmen verständlich. Antes wandte sich an Meister, um ihn zu bitten, bei seinen Kollegen für eine erleichterte Handhabung beim Export in „Nicht-EU-Länder“ zu werben.

Er sieht aber auch die derzeitige Entwicklung im Weinanbau hinsichtlich der gesetzlichen Vorgaben und Auflagen gerade für Nebenerwerbswinzer kritisch. Antes fürchtet, dass sich deswegen weitere Familien – insbesondere in den Steillagen – aus dem Weinbau zurückziehen.
Auch die aktuellen Vorschläge der EU-Kommission hinsichtlich der Pflanzrechteregelung machen den deutschen Winzern Sorgen. So erkennt Antes die Haltung der CDU/FDP-Bundesregierung in dieser Frage als gut an und erklärte: „Merkel steht hinter uns“.

Aber man müsse jetzt auch hart bleiben und Rückgrat zeigen. Auch hier bat er Meister um Unterstützung im Sinne nicht nur der Bergsträßer Winzer.

Bilder vom Betriebsrundgang..

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für Wein war´s noch zu früh ;-) 

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