- Gutedel, weißer
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Fotos: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
Fotos: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
Der Gutedel gilt als eine der ältesten Rebsorten. Seinen Ursprung soll der Gutedel in Ägypten haben, wo er seit rund 5.000 Jahren angebaut wird. Eine andere Interpretation legt den Ursprung der Rebsorte innerhalb der Region Palästina in das Tal des Jordan.
Mehrere Formen des Gutedels sind noch heute in der Oase Fayyum, rund 70 Kilometer südwestlich von Kairo zu finden. Die Römer sollen die Rebsorte dann nach Europa gebracht haben. Der Vicomte d’Auban, ein französischer Diplomat im Dienste von König Franz I., soll die Rebsorte dann im Jahr 1523 aus dem türkischen Konstantinopel nach Burgund gebracht haben. Im Ort Chasselas, südwestlich von Mâcon, soll der Gutedel dann erstmalig in Frankreich angebaut worden sein. Daher stamme die französische Bezeichnung "Chasselas" für den Gutedel.
Belege für seine Nutzung auf deutschem Boden stammen aus der Zeit zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Gutedel wurde zuerst in Württemberg und Franken angepflanzt, ein Jahrhundert später in Sachsen.
Eine größere Verbreitung innerhalb Deutschlands erfuhr der Gutedel erst durch die Aktivitäten des Markgraf Karl Friedrich von Baden, der 1780 aus Vevey am Genfer See, Pflanzgut in die Gegend südlich von Freiburg, dem heutigen Markgräflerland brachte.
Deutschlands bedeutendste weiße Neuzüchtung, die Sorte Müller-Thurgau, entstand aus einer Kreuzung zwischen Riesling x Madeleine Royale. Madeleine Royale seinerseits ist ein Sämling des Gutedels.
zum Stammbaum: n.n.
auffallend rotbbraune, offene Triebspitze, kahl bis schwach behaart, Blatt hellgrün, mittelgroß, stark fünflappig, stark gebuchtet, stumpfer gezähnter Rand, tief gebuchtet rotgeadert, auffallend große, gegabelte Ranke, große, kegelförmige, auch geschulterte Traube, lockerbeerig, Beeren groß, rund, grüngelb, Sonnenseite bräunlich, dünne aber feste Beerenhaut. Holz rötlichbraun, deutlich gestreift und dunkel gefleckt.
verlangt geschützte Lage, Blüte ist kälteempfindlich, bevorzugt tiefgründige fruchtbare Böden, mittlere Winterfrostfestigkeit, sehr anfällig gegen Pilzkrankheiten, ebenso gegen Stiellähme und Stielkrankheiten, weiträumige Pflanzung ist vorteilhaft, kann bis 150 hl/ha Ertrag bringen.
leichterer Weintyp, sehr bekömmlich, weniger Säure, sollte jung getrunken werden, meist um 70°, in guten Jahren auch 80° Oechsle.
Dreher 26 | |||
Dreher 50 | |||
Dreher 136 | |||
Fr 36-5 | |||
Fr 30 | |||
Fr 31 | |||
Fr 32 | |||
Scho 2 |
Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 978-2-0123-6331-1.
Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fraund, Mainz 2003, ISBN 978-3-9211-5653-7.