Muscaris ist eine 1987 neu gezüchtete pilzwiderstandsfähige weiße Sorte. Muscaris wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert Becker aus den Sorten Solaris (als Muttersorte, ♀) und Gelber Muskateller (als Vatersorte, ♂) gekreuzt. Die Rebsorte Solaris wiederum ging aus den Elternsorten Merzling (als Muttersorte, ♀) und Gm 6493 (als Vaterpopulation, ♂) hervor. Trotz des Einflusses der Rebsorte Vitis amurensis über die Sorte Gm 6493 zählt Muscaris nicht zur Familie der Hybridreben.
Norbert Becker nutzte zur Kreuzung dieser Sorte die Elternsorten Gelber Muskateller als Vater und die Sorte Solaris als Mutter, die wiederum aus der Kreuzung von Merzling X Gm 6493 (oder auch Geisenheim 6493) hervorging.
Muscaris wurde unter der Zuchtstammnummer FR 493-87 vom Züchter geführt, im Jahr 2008 beim Bundessortenamt in Hannover (BSA) zum Sortenschutz und zur Eintragung in die Sortenliste beantragt.
Austrieb, Blüte und Reifebeginn erfolgen etwa zeitgleich mit der Sorte Weißburgunder. Die Neigung zur Verrieselung ist gering und die Resistenz gegen die Pilzkrankheiten Echter Mehltau sowie Falscher Mehltau ist hoch bis sehr hoch.
Traubengröße: mittel bis groß, wenig kompakt
max. Grauburgunder-Größe
Beerengröße/-dichte: mittel groß / mittel
Die Muscaris-Weine sind kräftig-stoffig, verfügen über eine kräftige Säure sowie ein von Muskatnoten bestimmtes intensives Bouquet. Den Muskatnoten schließen sich in der Regel noch rauchige Noten an. Eine Maischestandzeit von 6 Stunden ist empfohlen sowie eine Behandlung der Weine wie beim Muskateller, dem er sehr ähnelt.
Ernteergebnis (vorläufige Züchterangabe !)
110 kg/ar
90-105 °Oe
6,8-7,5 g/l Mostsäure
Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz, 2003, ISBN 3-921156-53-x