- Silvaner, grüner
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Fotos: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
Fotos: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
Traminer x Österreichisch Weiß
Durch eine genetische Analyse wurde gezeigt, dass der Silvaner auf eine natürliche Kreuzung der Sorten Traminer und Österreichisch-Weiss (eine hunnische, das heißt geringere Sorte) zurückgeführt werden kann. Dies erklärt auch das Synonym "Österreicher".
Die Sorte gehört zu den ältesten heute noch kultivierten Reben. Gaius Plinius Secundus beschrieb im ersten Jahrhundert nach Christus eine Sorte mit den gleichen Eigenschaften. Der Silvaner gelangte im 17. Jahrhundert wahrscheinlich aus dem Donauraum (möglicherweise Siebenbürgen) nach Deutschland. Er wurde am 10. April 1659 erstmals nachweislich in Deutschland in Castell (Franken) gepflanzt. 1665 pflanzte Alberich Degen, Abt von Kloster Ebrach, erstmals eine Silvaner-Rebe im „Würzburger Stein“.
Die Silvaner-Rebe wurde so zur typisch fränkischen Rebe. Bis in die 1970er Jahre war der Silvaner in Deutschland mit mehr als 30% Flächenanteil die meistangebaute Rebsorte. Seither sank ihr Anteil beständig.
Die moderne Klonenselektion wurde 1876 durch Gustav Adolf Froehlich erstmals mit dem Silvaner praktiziert. Er vermehrte gezielt Rebstöcke aus besonders leistungsfähigen Hölzern
Hellgrüne, leicht wollig behaarte Triebspitze; mittelgroße, glatte, runde bis schwach 3-lappige Blätter, Nerven der Blattunterseite mit Borsten, Blattrand gezähnt; Traube mittelgroß, walzenförmig, teils geschultert, ausgesprochen dichtbeerig; runde, grüngelbe Beeren, feste Beerenhaut, wohlschmeckend.
mittlere Standortansprüche, ertragssichere Sorte mit besonderer Affinität zu kalkhaltigen bindigen Böden, Bereitschaft zu hohen Erträgen, Wuchs kräftig, buschig, Reife spät, geringe Verrieselungsneigung, mittlere Winterfrostfestigkeit, Oidium-, Peronosporaanfälligkeit mittel, etwas höher bei Botrytis
neutrale ausgewogene Weine, Qualität deutlich ertragsabhängig, kein hervortretendes Bukett, in nachhaltigen Böden bis wuchtig, evtl. auch breit, Charakter standortabhängig.
Fr 49-124 |
Fr 49-127 |
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Wü 78 |
Wü 92 |
N 60 |
N 62 |
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We 89 |
St 90 |
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W 95 |
W 95 |
We 99 | We 99 |
W 130 |
W 147 |
Silvaner in der internationalen Rebsortendatenbank
Silvaner english
Sylvaner francaise
Sylvaner netherlands
Hill, B.; 1986: 60 Jahre Staatliche Rebenzüchtung und Rebenveredlung in Lauffen a.N. Rebe und Wein 39, 398-403
LVWO-Klonenbroschüre, Mai 2002
LVWO-Homepage: Veröffentlichungen, Rebsorten/Züchtung
Wahl, K., et al.; 1992: Klonen Vergleichsprüfungen Teil II: Klone der Rebsorte Grüner Silvaner. Rebe und Wein, 196-197
Schumann, F., et al.; 1991: Klonenzüchtung bei der SLFA Neustadt. Forschung-Schule-Praxis 39, 71-88
Diverse Jahresberichte der SLFA Neustadt (heute DLR Rheinpfalz)
Schöffling, H., et al.; 1993: Klon-Züchtung bei Weinreben in Deutschland. Waldkircher Verlag, Waldkirch
Thoma, K.; 1983: Riesling und Silvaner in der Obhut der Rebenzüchtung. Der Badische Winzer, 236-237
Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz, 2003, ISBN 3-921156-53-x
Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18