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Blaufränkisch / Lemberger

VIVC1459 BLAUFRAENKISCH Cluster in the field 2514

VIVC1459 BLAUFRAENKISCH Cluster in the field 2521

VIVC1459 BLAUFRAENKISCH Cluster in the field 16890

Fotos: Doris Schneider, Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY

  • Lemberger Fliege ANT 0921
  • Tau auf Lemberger Beere 3
  • Lemberger ANT 0933
  • (C) RA Einzelbeeren Lemberger 3
  • Tau auf Rebblatt 11
  • Tau auf Rebblatt 3
  • Einzelbeeren Lemberger
  • Lemberger ANT 0930
  • Lemberger ANT 0931
  • Lemberger ANT 0919
  • Lemberger ANT 0924
  • Tau auf Lemberger Beere
  • 11010012 Lemberger hans Abendlicht
  • Lemberger ANT 0928
  • Tau auf Lemberger 10
  • Tau auf Rebblatt 2
  • Lemberger ANT 0929
  • Lemberger
  • Lemberger ANT 0339
  • Lemberger ANT 0333
  • Tau auf Rebblatt 5
  • Lemberger ANT 0934
  • Lemberger ANT 0932
  • Lemberger ANT 0917
  • Lemberger ANT 0918
  • Tau auf Lemberger 11
  • Tau auf Lemberger 12
  • Lemberger ANT 0927
  • Lemberger ANT 0923
  • Lemberger nah
  • Lemberger ANT 0925
  • Blaetter Lemberger
  • Tau auf Rebblatt 4
  • Lemberger ANT 0926
  • Lemberger nah b
  • Tau auf Rebblatt 9

    Es handelt sich um eine alte österreichische Sorte mit einem Elternteil Heunisch. Beim anderen Teil wird eine Abstammung von einer fränkischen Rebsorte angenommen. Dr. Regner von der Höheren Bundeslehranstalt und dem Bundesamt für Wein- und Obstbau hält für den 2. Teil eine Abstammung von einem Blauen Groben oder Grobschwarzen für am wahrscheinlichsten. Andere Quellen nennen auch noch einen Blauen Zierfandler. Nach dem momentanen Stand der Technik kann dies mit DNA-Analysen (noch) nicht eindeutig geklärt werden. Erstmals nachweisbar war die Sorte im 18. Jahrhundert in Österreich, danach tauchte sie in Deutschland unter der Bezeichnung Lemberger oder Limberger auf. In Württemberg ist sie die vierthäufigste aller Sorten. In Bulgarien heißt sie Gamé (ist jedoch, was lange vermutet wurde, nicht mit Gamay identisch), in Italien Franconia (was auf einen Ursprung in Franken hindeutet), in Ungarn Kékfrankos und in Rumänien "Burgund Mare". Durch die internationale ampelographische Kommission (gegründet 1873 in Wien) wurde 1875 europaweit der Name Blaufränkisch festgelegt.

    Zum Stammbaum

    Offene Triebspitze hellgrün, glänzend, etwas bronziert, nur etwas spinnwebenartig behaart. Die gelblichgrünen Jungblätter sind unbehaart und glänzend. Erwachsenes Blatt hell- bis dunkelgrün, groß, 3 lappig mit schwachen Seitenbuchten, V-förmig offen, Blatt ungleichmäßig stumpf gezähnt, Die Zähne sind im Vergleich mir anderen Sorten breit gesetzt. Im Herbst rötet das Blatt vom Blattrand her. Walzenförmige Traube, geschultert, mehr locker als dichtbeerig. Beeren rund, groß, schwarzblau, dicke Haut. Reife spät bis sehr spät.

     

     

    VIVC1459 BLAUFRAENKISCH Shoot tip 17593
    Foto: Doris Schneider, Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
     
     

    VIVC1459 BLAUFRAENKISCH Shoot tip 17593
    Foto: Doris Schneider, Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
     

    VIVC1459 BLAUFRAENKISCH Mature leaf 9291
    Foto: Doris Schneider, Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
     

    Hohe Lageansprüche vergleichbar mit Riesling und Spätburgunder, starkwachsend, robust, leicht erhöhte Krankheitsanfälligkeit, auch gegen Stiellähme etwas anfälliger. Gute Holzreife, ausreichende Winterfrostfestigkeit, Austrieb früh (spätfrostanfällig), noch vor Portugieser, etwas verrieselungsanfällig, Ertragsniveau wechselhaft um 70-80 hl/ha. Die geringe Fäulnisanfälligkeit der Beeren gestattet eine späte Lese, die nach dem Spätburgunder stattfinden kann (und soll). Die Mostgewichte liegen um 10 Grad unter dem Spätburgunder, die Säure liegt höher.          

    Gegenüber dem Echten und Falschen Mehltau ist die Rebsorte anfällig. Sie neigt aufgrund der dicken Beerenhaut jedoch kaum zu Grauschimmel, so dass die Ernte nach der des Spätburgunders möglich ist.

    In tiefen Böden kann der Ertrag bis auf 200 Hektoliter/Hektar steigen. Die Erträge sind meist zu hoch, so dass durch eine gezielte Reberziehung eine Ertragsminderung durchgeführt werden muss, um gute Weinqualitäten zu erzielen.

    Säurebetonte, markante rassige Weine, dezenter bis kräftiger Gerbstoffgehalt, körperreich, mit guter Farbe. Als Jungweine sind sie oft noch grasig. Auf der Flasche reifen sie zu körperreichen Weinen mit Frucht und Brombeernase. Gute Eignung auch für den Barriqueausbau. Oft auch als Cuvée-Partner verwendet.

    Lemberger We Elite

    Der Klon We Elite ist ein ertragsstabiler Klon, der dem 0702 ähnelt.

    Lemberger WVW 0702

    WVW 0702
       

    Lemberger We 379 We 379

    Dieser Weinsberger Klon hat ein geringeres Ertragspotential im Vergleich zum Klon We Elite. Der Klon ist in Württemberg nicht mehr in der Vermehrung.

    Lemberger WVW0702

    WVW 0702

     WVW 71 und WVW 74

    Klone des Württemberger Weinbauverbandes. Hier ist die Traube selbst nicht mehr so lange und etwas gedrungener. Beim WVW 74 ist dies ausgeprägter.

     WVW 72

    Dies ist ebenfalls ein Weinbauverbandsklon, allerdings mit größeren, längeren und geschulterten Trauben.

    Es gibt inzwischen neue "grüne" Klone im Aufbau, die vitaler sind. Die Laubfärbung im Herbst ist gelb anstatt rot, da die Klone virusfrei sind. Es gibt noch wenig Praxiserfahrungen. Es zeigt sich, da sie etwas zur Stiellähme neigen, so dass diese neuen Klone auf schwach wachsenden Unterlagen, wie S0 4 und Binova, veredelt werden sollten. Sowohl der Weinbauverband Württemberg, als auch die LVWO Weinsberg und das Rebsortenbüro Andreas Jung sind am Aufbau beteiligt.

    Österreichische Klone:

      Klon Eintragung
    Blaufränkisch A 4-1 12.01.2001
      A 4-3 24.05.2002
      A 4-5 24.05.2002
      A 4-6 24.05.2002
      A 4-7 24.05.2002
      A 4-8 24.05.2002
      A 4-9 24.05.2002
      A 4-10 24.05.2002
      A 4-11 24.05.2002



    [document url="http://www.traubenshow.de/images/datenverzeichnis/pdf-ertragsrebosorten-a-z/b/blaufraenkisch-lemberger/versuchsergebnisse-zuechterangaben.pdf"]

    Die Klone We Elite und We 379 haben sich aufgrund guter Blühfestigkeit und einer etwas geringeren Neigung zur Stiellähme als Standardklone durchgesetzt.

    • Hill, B.; 1986: 60 Jahre Staatliche Rebenzüchtung und Rebenveredlung in Lauffen a. N. Rebe und Wein 39, 398-403
    • Bleyer, K., et al.; 1995: Unterlagenvergleiche bei den Ertragsrebsorten, Bl. Limberger We 379 und W. Riesling We 158. Rebe und Wein, 298-299.
    • LVWO-Homepage: Veröffentlichungen, Rebsorten/Züchtung.
    • LVWO-Klonenbroschüre, Mai 2002.
    • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 978-2-0123-6331-1
    • Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fraund, Mainz 2003, ISBN 978-3-9211-5653-7.

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