Rondo ist eine Kreuzung der Sorten Zarya Severa und St. Laurent. 1964 kreuzte Professor Kraus sie in der ehemaligen Tschechoslowakei. Dieser gab einige Rebkerne Professor Helmut Becker an der Forschungsanstalt Geisenheim, der bessere Möglichkeiten hatte die Rebsorte weiter zu bearbeiten. zugelassen seit: 1999 geschützt seit: 1997
Früher Austrieb deutlich vor dem Spätburgunder. Sehr kräftiger aber eher "wilder" Wuchs. große Blätter, etwas dichtlaubig, große und gut ausgefärbte Trauben mit fester Beerenhaut. Reife früh (Ende Spetember). Eine Termingerechte Lese ist erforderlich, sonst trocknen die Beeren ein und fallen ab.
Die Sorte hat eine gute Peronosporaresistenz aber keine ausreichende Oidiumresistenz. Es besteht eine leichte Neigung zur Chlorose. Außerdem in manchen Jahren Neigung zum Verrieseln und zur Stiellähme. Sie erfordert durch ihr hängendes und dichtlaubiges Wachstum etwas mehr Laubarbeit. Eignung auch für Weitraumanlagen. Durch den frühen Austrieb ist die Sorte spätfrostgefährdet. Die Lageansprüche sind wegen der frühen Reife und der sehr guten Winterfrosthärte nicht hoch. Sie ist für Müller-Thurgaulagen geeignet. Dagegen sind wegen des frühen Austriebs Spätfrostlagen unbedingt zu vermeiden!
Die Rondo-Weine sind tief gefärbt mit leichten violetten Nuancen. Sie sind stoffig, haben Fülle und eine weiche Ausprägung. Tendentiell haben sie mehr südländischen Charakter. Die Mostsäure ist recht hoch, z.T. treten besonders im frühen Stadium vegetative Noten auf. Eine längere Holzfassreife wird empfohlen. Allgemein werden die Weine recht gut bewertet.
Rondo in der internationalen Rebsortendatenbank
Rondo english
Rondo francaise
Rühl, E., et al.; 1999: Mit neuen Sorten in die Zukunft. Deutsches Weinmagazin, H16, 34-36
Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages Hachette Livre, 1. Auflage 2000 ISBN 2-0123633-18
Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff, Taschenbuch der Rebsorten, Fachverlag Fraund, Mainz 13. Auflage 2003 ISBN 3-921156-53-x