Solche Verwechslungen gab es in Norditalien, wo in den 1980er- und 1990er-Jahren unter dem Namen Cabernet Franc angepflanzte Reben in Wirklichkeit Carmenère waren. Und in Chile wurde sie bis in die 1990er-Jahre mit Merlot verwechselt. In Übersee ist die Sorte besonders in Chile populär, wo sie Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt wurde. Sie wurde oft gemeinsam mit Merlot angebaut und deshalb in der Folge verwechselt. Dass es sich bei vielen vermeintllichen Merlot-Reben um Carmenère handelt, wurde 1994 vom französischen Ampelographen Jean-Michel Boursiquot (*1958) entdeckt und durch 1997 durchgeführte DNA-Analysen bewiesen. Die Sorte wurde in Chile erst im Jahre 1998 offiziell anerkannt bzw. zugelassen. Die chilenische Anbaufläche beträgt insgesamt 8.827 Hektar. Wegen der Ertragsunsicherheit ist die Sorte in Europa weit weniger verbreitet. Am meisten noch in Italien mit rund 1000 ha.
zum Stammbaum: n.n.