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Carmenere

VIVC2109 CARMENERE Cluster in the field 8933
VIVC2109 CARMENERE Cluster in the field 8932
VIVC2109 CARMENERE Cluster in the field 8934
Foto: Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
 

Carmenere stammt aus Frankreich, vermutlich nach DNA-Analysen von 2013 aus einer natürlichen Kreuzung Moural x Cabernet Franc. Der Name kommt von der karminroten Farbe der Trauben. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Gros Cabernet oder Merlot verwechselt werden.

Solche Verwechslungen gab es in Norditalien, wo in den 1980er- und 1990er-Jahren unter dem Namen Cabernet Franc angepflanzte Reben in Wirklichkeit Carmenère waren. Und in Chile wurde sie bis in die 1990er-Jahre mit Merlot verwechselt. In Übersee ist die Sorte besonders in Chile populär, wo sie Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt wurde. Sie wurde oft gemeinsam mit Merlot angebaut und deshalb in der Folge verwechselt. Dass es sich bei vielen vermeintllichen Merlot-Reben um Carmenère handelt, wurde 1994 vom französischen Ampelographen Jean-Michel Boursiquot (*1958) entdeckt und durch 1997 durchgeführte DNA-Analysen bewiesen. Die Sorte wurde in Chile erst im Jahre 1998 offiziell anerkannt bzw. zugelassen. Die chilenische Anbaufläche beträgt insgesamt 8.827 Hektar. Wegen der Ertragsunsicherheit ist die Sorte in Europa weit weniger verbreitet. Am meisten noch in Italien mit rund 1000 ha.

zum Stammbaum: n.n.

 

VIVC2109 CARMENERE Shoot tip 7108
Foto: Doris Schneider, Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
 

VIVC2109 CARMENERE Shoot tip 7109
Foto: Doris Schneider, Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
 

VIVC2109 CARMENERE Mature leaf 18552
Foto: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY
 

Die Sorte reift spät und ist ertragsunsicher, weil sie zum Verrieseln neigt. Außerdem ist sie anfällig für Wurzelprobleme. Auf Grund dieser unsicheren Erträge wurde anderen Sorten der Vorzug gegeben, so dass sie in Frankreich nahezu ausgestorben war. 

Carmenere ergibt einen dunkelvioletten, körperreichen Rotwein mit weichen Tanninen und vielfältigen Aromen nach Brombeeren, schwarzem Pfeffer, Schokolade, Tabak und Leder. Die Sorte war Anfang des 18. Jahrhunderts besonders im Médoc beliebt und begründete gemeinsam mit dem Cabernet Franc den Ruhm der dortigen Spitzen-Châteaux. Vor der Reblausplage war sie häufiger Verschnittpartner in Bordeauxweinen.

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