Sorte
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enthaltene Resistenzgene
gg. Oidium
Peronospora
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Blütereihenfolge
Bonitur am 13.6.2021
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Bemerkungen
*ohne Gewähr bzw. vorläufig
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Hinweis: Rpv-Gene: Resistenz gegen Plasmopara viticola Ren/Run-Gene: Resistenz gegen Erisyphe necator mehr hier: AKTUELL |
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Accent |
Ren3
Ren9
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BBCH 55
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Färbersorte | ||
Allegro | n.n. | ||||
Aromera | n.n. |
BBCH 55
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später Austrieb
hoher Magnesiumbedarf
häufig Magnesiummangel
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Artaban |
Rpv1
Rpv3
Run1
Ren3
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BBCH 55 | |||
Baron |
Rpv3.3
RPV10
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Anfällig für Kirschessigfliege | |||
Blütenmuskateller | n.n. | ||||
Bolero |
Ren3
Ren9
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BBCH 60
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Cabaret Noir | n.n. |
BBCH 57
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Cabernet Blanc |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
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BBCH 55
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Cabernet Cantor |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
Rpv3.3
Rpv10
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BBCH 57 | leider waagerechter Wuchs | ||
Cabernet Carol |
Ren3
Ren9
Rpv10
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BBCH 57
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Cabernet Cortis |
Ren3
Ren9
Rpv3.3
Rpv10
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BBCH 57
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Cabernet Jura | n.n. |
BBCH 55
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Cabernet Volos | n.n. |
BBCH 55
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Cabertin |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
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BBCH 55
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Calandro |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
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BBCH 60
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Calardis Blanc |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
Rpv3.2
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BBCH 67
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frühe Blüte
sofort nach Solaris
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Calardis Musque | n.n. |
BBCH 57
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Divico | n.n. |
BBCH 57
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lockere Traube
eher kleinere Beeren
Qualitätstyp
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Donauriesling | n.n. |
BBCH 57
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große Trauben | ||
Donauveltliner | n.n. | ||||
Felicia |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
Rpv3.3
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BBCH 61
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Fleurtai | n.n. |
BBCH 55
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Floreal |
Rpv1
Rpv3
Run1
Ren3
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BBCH 55
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Fr 628-2005 |
BBCH 55
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Fr 632-2002 |
BBCH 55
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Gm 8107-3 | n.n. |
BBCH 57
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Gm 9224-2 | n.n. |
BBCH 55
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Gm 9620-5 | n.n. |
BBCH 57
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Helios |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
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BBCH 55
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später Austrieb | ||
Hibernal |
Ren3
Ren9
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BBCH 57
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Johanniter |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
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BBCH 55
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aufrechter Wuchs,
kompakte Traube
Säure niedrig an
"zu guten" Standorten
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Laurot | n.n. |
BBCH 57
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riesige verzweigte Gescheine! | ||
Malverina | n.n. |
BBCH 55
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Merlot Kanthus | n.n. |
BBCH 55
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Merlot Khorus | n.n. |
BBCH 57
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Monarch |
Ren3
Ren9
Rpv3.3
Rpv10
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BBCH 57
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Dornfelderähnlich in
allen Eigenschaften
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Muscaris |
Ren3
Ren9
Rpv10
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BBCH 57
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extrem wuchskräftig,
starke Stammtriebbildung,
Blattreblaus kommt öfter vor
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Nativa | n.n. |
BBCH 57
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Phoenix |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
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Pinotin |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
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BBCH 57
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hohe Anfälligkeit für Kirschessigfliege | ||
Pinot Nova | n.n. |
BBCH 55
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Piroso | Rpv3.1 |
BBCH 62
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Färbersorte | ||
Prior |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
Rpv3.3
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BBCH 61
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Reberger |
Ren3
Ren9
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BBCH 57
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Regent |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
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BBCH 60
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Rinot | n.n. |
BBCH 55
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Rondo | RPV10 |
BBCH 66
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hohe Anfälligkeit
für Kirschessigfliege
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Saphira |
Ren3
Ren9
Rpv3.3.
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BBCH 57
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Satin Noir | n.n. |
BBCH 55
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Sauvignac |
Ren3
Ren9
Rpv3.1
Rpv12
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BBCH 55
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Sauvignon-Typ | ||
Sauvignon Kretos | n.n. |
BBCH 57
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Sauvignon Rytos | n.n. |
BBCH 55
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Sauvitage | n.n. |
BBCH 55
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Sauvignon-Typ
aufrechter Wuchs
Beeren eher klein-mittel
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Savilon | n.n. |
BBCH 54
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Solaris |
Ren3
Ren9
Rpv3.3.
Rpv10
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BBCH 66 | extrem früh | ||
Soreli | n.n. | BBCH 63 |
leider sehr
waagerechter Wuchs!
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Ren3
Ren9
Rpv3.2
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BBCH 57
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Der "Grauburgunder der Zukunft"
extrem langes Erntefenster
lockerbeerig, feste Beerenhaut
feste Stiele
Eisweingeeignet
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Vesna | n.n. |
BBCH 55
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Vidoc |
Rpv1
Rpv3
Run1
Ren3
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Villaris |
Ren3
Ren9
Rpv3.1.
Rpv3.3.
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BBCH 60
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RPV1 RPV3
Run1
Ren3
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BBCH 55
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We 94-26-37 | n.n. |
BBCH 55
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Dornfeldertypus | ||
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Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (Piwis) erfahren derzeit ein gesteigertes Interesse: Forschungen werden intensiviert, Vereinigungen zu diesem Thema gegründet und Pfropfreben mancher Sorten sind in Deutschland auf 3 Jahre hin ausverkauft. Gleichzeitig will die Zusammensetzung des Rebsortenportfolios innerhalb eines Betriebs gut über legt sein.
Arno Becker vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück möchte mit der Erstellung einer „Piwi-Pedia“ Hilfestellung geben.
Ziel dieses Beitrags ist es, vorhandenes Wissen zusammenzuführen, fortzuschreiben und einen möglichst umfassenden Überblick zu vermitteln. Schließlich werden immer wieder Erkenntnisse über Versuchsserien veröffentlicht, die zwar Teile des Themas darstellen, aber es naturgemäß nicht in der Gesamtheit abbilden können.
Zudem hat der Komplex pilzwiderstandsfähige Rebsorten eine hohe Dynamik, so dass es der Fachliteratur oft schwerfällt, Schritt zu halten. Bei Züchterangaben werden zudem überwiegend die positiven Attribute in den Vordergrund gestellt.
Quelle: PIWI-International und Das deutsche Weinmagazin 14.1.2023 1/2 bis 4
Unter interspezifischen Sorten versteht man pilzwiderstandsfähige Rebsorten.
Der Ursprung der der Züchtung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten liegt im Ende des 18. Jahrhunderts. Nach der Einschleppung der Reblaus und der Peronospora aus Amerika kreuzte man reblaustolerante und peronosporafeste Reben aus Amerika mit europäischen Vinifera-Arten. Die so entstandenen Hybriden pflanzte man zunächst als Direktträger (Unveredelte Reben auf eigener Wurzel). Diese waren i.d.R. zwar frostfest, ertragreich und weitgehend krankheitsresistent, doch deren Weine waren ziemlich ungenießbar wegen eines großen Fremdgeschmacks. Deswegen wurden sie überall abgelehnt und sogar verboten.
Viele Jahre lang kreuzten die Rebenzüchter weiter mit sogenannten Rückkreuzungen mit den europäischen Sorten. So gelang es inzwischen die Weinqualität auf die der europäischen Sorten anzuheben, ohne das die Resistenzeigenschaften verloren wurden.
Züchtungsziel sind verschiedene Resistenzen, die möglichst in einer Sorte vereint werden sollten: Insbesondere Oidium, Peronospora und Botrytis and Stiel und Beeren standen im Vordergrund. Darüber hinaus auch Resistenzen gegen Reblaus und virusüberrtragende Nematoden. Für Länder mit mehr kontinentalem Klima steht auch noch die Erhöhung der Winterfrostfestigkeit im Vordergrund.
Mit der Reduzierung des Pflanzenschutzmittelaufwands wird auch ein wichtiges Ziel des modernen Umweltschutzes verwirklicht.
Inzwischen sind auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Zulassung dieser Rebsorten für die Weinbereitung geschaffen: Da das Erbgut in den vielen mittlerweile entstandenen Kreuzungen kaum noch amerikanische Ursprünge hat (lediglich die Resistenzeigenschaften) können solche Sorten in den Ländern der EU als dem Formenkreis der Europäerrebe zugehörig klassifiziert werden. Damit dürfen diese Sorten für den Anbau zugelassen werden und anschließend als Qualitätswein vermarktet werden.
Vorteile für den ökologisch orientierten Weinbau:
Für den Winzer kann vor allem die Kosteneinsparung bei gleichbleibender Weinqualität angeführt werden. Auch bei seinen Verkaufsargumenten kommen die Aspekte der naturnahen Produktion und der Erhalt der Kulturlandschaft gut an.
Zuletzt aber entscheidet der wirtschaftliche Erfolg einer neuen Rebsorte über ihren Wert. Diese wird aber maßgeblich von der Verbraucherakzeptanz beeinflusst.
Das Schlüsselproblem bei der Vermarktung der neuen Sorten ist meist der noch unbekannte Namen der Sorte, was den Aufklärungsbedarf der Sorten dem Verbraucher gegenüber erheblich erhöht, um dessen Skepsis zu überwinden.
Der Verbraucher wird oft durch neue Namen, Sorten und Weine verunsichert. Oft stellt er die Frage, warum der Winzer noch nicht seinen ganzen Rebbestand auf solche Sorten umgestellt hat. Die öffentliche Diskussion über das Spritzen der Weinberge wirkt hier eher negativ und schadet allen Weinerzeugern. Polemik ist hier fehl am Platze und Fingerspitzengefühl gefragt.
Hinderlich ist bei der Diskussion auch, dass die Sorten nicht 100%ig resistent sind, sondern „nur“ pilztolerant, also trotzdem noch eine (reduzierte) Anzahl von Pflanzenschutzmaßnahmen erforderlich ist. Eine totale Immunität gegen die pilzlichen Krankheitserreger gibt es bei keiner Wildart oder neuen Rebsorte. Denn das Resistenzverhalten ist das Ergebnis eines Kräftespiels zwischen dem Pilz und der Abwehrkraft der Rebe. Beides wird von Umweltbedingungen wie Witterung oder Boden beeinflusst und erfordert jedes Jahr aufs Neue den Sachverstand des Winzers heraus.
Pilztolerante Rebsorten im Versuchsanbau der Rebveredlung Antes:
In unserem Betrieb werden seit vielen Jahren pilztolerante Rebsorten getestet. Zunächst stand insbesondere der Erhalt des Bergsträßer Steillagenweinbaus durch die leichtere Bewirtschaftung im Vordergrund. Zunehmend rücken Themen wie Verbesserung des CO²-Ausstoßes in den Vordergrund. Im Jahr 2015 haben wir die bis dato vermutlich größte deutsche Vergleichsanlage mit pilztoleranten Sorten (auch aus dem Ausland) erstellt um eigene Erfahrungen zu sammeln aber auch unseren Rebenkunden Anbauhinweise geben zu können. Bei unseren Rebsortentragen 2016 konnten wir erstmals alle Sorten im Vergleich zeigen. Eine erste Bachelorarbeit lief bereits im ersten Winter und hatte die Winterfrosthärte der Sorten zum Thema. Auf unserer Webseite werden wir Sie zu den Versuchsergebnissen auf dem Laufenden halten.